Sonntag, 29. Juni 2014

Leba (2), Polen, 26. Juni bis 4. Juli 2014 (Teil 1)

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Nun sind wir vollzählig! Hier ist schön und gemütlich, das Hafenrestaurant ist klasse und die Bedienung freundlich.  Noch ein Vorteil, sie sprechen auch Englisch, was in Polen nicht als selbstverständlich gilt. Von jungen Leuten abgesehen, sprechen wir mit Händen und Füßen! Die Händlerinen sprechen manchmal ein bisschen deutsch, die Geschäftstüchtigen.

Unterwegs hatten wir eine Begegnung anderer Art. Direkt auf unserer Route, kam uns ein 14 Meter Segelschiff entgegen. Alle Versuche den Skipper über Funk zu erreichen war erfolglos. Wir kamen bis auf wenige 100 meter, auf einander zu. Nun blieben auch unsere Nebelhorn-Schreie ohne Erfolg. Als letzte Maßnahme, habe ich eine Kursänderung von 10 Grad/backbord eingeleitet, siehe da das Schiff geht auf steuerbord und auf Kollisionskurs. Im letzten Moment sind wir auf 30 Grad/steuerbord und an ihnen vorbei. Lustig, dass das junge Paar, mit einer nagelneuen HANSE, nicht begriffen hatte, was passiert war und sie winkten uns freundlich zu. Sie sassen im Cockpit und haben nicht einmal ihre Instrumente beobachtet, obwohl sie ein AIS an Bord hatten und die ganze Zeit in der Lage waren uns zu sehen. Anstatt Stinkefinger haben wir mehrfach ihnen zugehupt, vergebens.
Zuvor hatten wir die Norweger, bei ihrer Übernahme des Schiffes im Greifswald, gesehen.

Unsere nächsten Tage gehören, beim Regenwetter, dem Hafen, uns geht es dabei prächtig! Alle haben sich damit abgefunden, dass die Reise, dieses mal nicht so verlaufen wird, wie geplant. Einige träumen davon, von Leba direkt nach Oeland/Schweden zu segeln, andere, so auch wir, plädieren dafür, zunächst nach Bornholm und dann weiter zu segeln, wohin auch immer!

Wir haben viel über die Ostsee gelesen und gehört, worüber wir sehr wenig erfahren haben ist die Wechselmütigkeit der Region. Hier ändern sich die Verhältnisse so schnell, dass die Törnplanung immer wieder durchkreuzt wird. So sind wir darauf angewiesen, täglich bis maximal 16 Stunden unterwegs zu sein und es ist, bei diesen Entfernungen, ziemlich schwierig.
Schon die Überfahrt von Leba/Polen nach Nexoe/Bornholm, ca. 86 Seemeilen, dauert um 17 Stunden und wenn wir dort ankommen sind alle Liegeplätze belegt.

So bleiben wir noch in Leba und halten wir uns an die FischhändlerInnen und dem Hafenrestaurant schadlos. Hier ist der Hafen komfortabel und das Wetter sommerlich, vom jetzigen prasselnden Regen abgesehen.

Route: 33 Seemeilen, bis heute 536
Sonnenaufgang: 04:11, Sonnenuntergang: 21:33












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